ZWISCHEN STABILITÄT UND BRUCH
Die paradoxe Logik organisationaler Erneuerung

Organisationen suchen nach Stabilität, weil sie in verlässlichen Strukturen ihre Legitimität und Handlungsfähigkeit sichern. Gleichzeitig entsteht Fortschritt nicht selten durch den Bruch dieser Stabilität – durch Krisen, Irritationen oder unerwartete Störungen. Die paradoxe Logik organisationaler Erneuerung liegt genau in dieser Spannung: Stabilität wird benötigt, um Brüche verkraften zu können, und Brüche werden benötigt, um Stabilität nicht in Erstarrung zu verwandeln.
Die produktive Kraft dieser Dialektik zeigt sich, wenn Organisationen weder den Bruch verdrängen noch die Stabilität vernachlässigen, sondern beides als komplementäre Formen organisationaler Zeitlichkeit begreifen. Erneuerung bedeutet dann nicht, das Alte zu zerstören, sondern inmitten seiner Kontinuität Öffnungen für Neues zu schaffen.
So erweist sich organisationales Lernen weniger als Prozess der linearen Optimierung, sondern als Bewegung zwischen Bewahren und Verwerfen, zwischen Ordnung und Unterbrechung. Wer diesen paradoxen Rhythmus zu gestalten versteht, entzieht sich der Illusion einfacher Fortschrittslogik – und erkennt die Kunst darin, Stabilität und Bruch nicht als Gegensätze, sondern als sich gegenseitig tragende Bedingungen zu denken.
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