KONTROLLE ODER VERTRAUEN

THOMAS LEMCKE • 11. Oktober 2024

Organisationen zwischen Sicherheitsbedürfnis und Selbststeuerung

Kontrolle gilt in vielen Organisationen als Garant für Sicherheit und Qualität. Doch je komplexer Systeme werden, desto weniger lässt sich Wirkung durch reine Kontrolle erzeugen. Gleichzeitig wird Vertrauen oft romantisiert – als freundliche Haltung, die Stabilität gefährdet. In Wahrheit sind beide Konzepte keine Gegensätze, sondern zwei Pole, die bewusst austariert werden müssen.


Kontrolle schafft Orientierung, wenn sie klar und nachvollziehbar ist. Vertrauen ermöglicht Geschwindigkeit und Eigenverantwortung, wenn es auf belastbaren Strukturen ruht. Eine Organisation, die zu sehr auf Kontrolle setzt, erstarrt im Mikromanagement. Eine Organisation, die blind vertraut, riskiert Beliebigkeit.


Die strategische Aufgabe moderner Führung besteht darin, ein Gleichgewicht herzustellen, das den Menschen zutraut, ihre Rolle zu erfüllen – und gleichzeitig Mechanismen verankert, die Fehler auffangen, ohne Angst zu erzeugen.


Dieses Gleichgewicht ist kein statischer Zustand, sondern ein kontinuierlicher Aushandlungsprozess. Organisationen, die es beherrschen, schaffen Räume, in denen Vertrauen nicht naiv und Kontrolle nicht repressiv wirkt. Sie kombinieren beides zu einer Kultur der Verantwortung.



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